Problemstellung
Das Klimabündnis bietet ein umfassendes Angebot für Betriebe, Bildungseinrichtungen und Gemeinden in ganz Österreich an. In den Gemeinden gibt es meist eine:n Klimabeauftragte:n, welche:r als Schnittstelle zwischen dem Klimabündnis und den Gemeinden fungiert. Über sie:ihn werden die Angebote des Klimabündnisses gebucht. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Teilnahme von den Bürger:innen und Gemeindemitarbeitenden (Bürgermeister:innen, Gemeinderät:innen & Verwaltungsmitarbeitende) sehr gering ausfällt. Für das Klimabündnis bilden diese Angebote jedoch einen essenziellen Bestandteil, um für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzustehen und das Thema zu enttabuisieren.
Generell wird vermutet, den Bürger:innen fehle das Bewusstsein für Klimaschutz. Dadurch wird Klimaschutz wenig in den persönlichen Lebensalltag integriert.
Ausgangssituation
Aufgrund der bisherigen Analysen des Klimabündnisses konnte festgestellt werden, dass neben anderen Sinus-Milieus vor allem die Adaptiv-Pragmatische Mitte mit den Angeboten nicht erreicht wird. Diese zu erreichen ist aber besonders wichtig, da das Verhalten dieser Gruppe großen Einfluss auf andere Sinus-Milieus haben kann.
Klimagerechtigkeit sollte nach Ansicht des Klimabündnisses einen höheren Stellenwert erhalten, um so die Gemeinden und Kulturen besser zu verbinden. HIer zeigt sich wieder die Problematik des eigenen Nützlichkeitsdenkens der Adaptiv-Pragmatischen, das nur schwer mit dem globalen Bewusstsein zu vereinen ist.
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Die größte Herausforderung für diese Projektarbeit liegt in der notwendigen Angebotsbewertung und der möglichen Angebotsumstellung. Hierfür muss zunächst die Sichtweise der Gemeinden und Gemeindemitarbeitenden betrachtet und die Gründe für die geringe Angebotsbuchung des Klimabündnisses analysiert werden. Ebenso sollte die Perspektive der Bürger:innen und gerade der Adaptiv-Pragmatischen betrachtet werden, um die Angebote auf die Zielgruppe optimal auszurichten.
Unsere Vision
Unsere Vision ist es, eine umfassende Sensibilisierungsinitiative zu entwickeln, die die Gemeindemitarbeitenden in Österreich für das Konzept der Klimagerechtigkeit sensibilisiert und sie dazu befähigt, als Multiplikator:innen in ihren Gemeinden zu wirken. Ziel wäre es, ein Bewusstsein für die verschiedenen Dimensionen von Klimagerechtigkeit, einschließlich sozialer, ökonomischer und ökologischer Aspekte, zu schaffen und die Mitarbeitenden zu befähigen, dieses Bewusstsein in ihrer täglichen Arbeit zu verinnerlichen und in der Interaktion mit den Bürger:innen ihrer Gemeinden zu vermitteln.
Unsere Mission
Aufbauend auf der dargestellten Ausgangssituation und den Herausforderungen setzt sich dieses Projekt zum Ziel, das Bewusstsein für Klimagerechtigkeit unter den Gemeindemitarbeitenden in Österreich zu erhöhen und sie zu befähigen, als wirkungsvolle Multiplikator:innen für ihre Gemeinden zu fungieren.
Als langfristiger Impact soll ein gesteigertes Bewusstsein für Klimagerechtigkeit in allen Bevölkerungsgruppen geschaffen werden und die Bürger:innen sollen sich ihrer Verantwortung zu Handlungsmaßnahmen bewusst werden.
Unsere Forschungsfrage:
Wie kann das Klimabündnis das Bewusstsein für Klimagerechtigkeit der Gemeindemitarbeitenden in Österreich steigern, damit diese als Multiplikator:innen für die Bürger:innen ihrer Gemeinden dienen?
Projektschritte
Literaturrecherche
Methodenfindung
Forschungsdurch-führung
Literaturrecherche
Um nach Lösungen für die genannte Problemstellung zu suchen, haben wir eine umfangreiche Literaturrecherche durchgeführt. Diese hat uns in einigen Punkten nur bestätigt. So fühlen sich die Bürger:innen nur wenig von der Schilderung von globalen Klimawandel Auswirkungen betroffen.
Ein Bezug zum Wohnort und dem eigenen Leben sind daher wichtig, um die lokale Bevölkerung anzusprechen.
Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Opinion Leader, deren öffentliche Meinung und Handeln eine hohe Bedeutung haben und andere in Ihrer Meinung und Ihrem Handeln beeinflussen können.
In unserem Projektkontext, sehen wir die Gemeindemitarbeitenden als Opinion Leader an, da diese das Angebot des Klimabündnisses buchen und in der Gemeinde bewerben und so das Bewusstsein der Bürger:innen steigern können
Methodenfindung
Es galt die richtige Methode zu finden um die Gemeindemitarbeitenden anzusprechen und für Klimagerechtigkeit zu sensibilisieren. Auch deren Wünsche im Bezug auf die Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis sollte Raum gegeben werden.
Eine Fokusgruppe erschien uns als die passende Methode. Dabei handelt es sich um einen von einem Moderator geleiteten Diskurs zu einem vorgegebenen Themenfeld. Dabei ist es mit einer guten Vorbereitung und Moderation möglich in einem Zeitraum von ca. 2 Stunden ein breites Meinungsspektrum einzufangen, aus welchem potentielle Handlungsfelder abgeleitet werden können.
Forschungsdurchführung
Unsere Fokusgruppe wurde mit 5 Gemeindemitarbeitenden der Klima Anpassungsregion Alpbachtal durchgeführt. In einem 90 minütigen Rahmen kamen wir mit den fünf Teilnehmenden im Büro der Klimawerkstatt in Brixlegg zusammen.
Sandro und Mira übernahmen die Moderatorenrolle und leiteten die Diskussion durch die drei folgenenden Themenfelder:
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Aktueller Wissensstand zu Klimabündnis & Klimagerechtigkeit
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Bewertung des bisherigen Angebots des Klimabündnisses
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Forderungen und Wünsche an die Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis
Caterina und Joel kam die Schriftführer:innen Rolle zu um alle Diskussionsinhalte für die spätere Auswertung festzuhalten.
Ergebnisse
Aus der regen Diskussion konnten viele Erkenntnisse gewonnen werden:
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Wissensstand zu Klimagerechtigkeit vor allem bei den Klimabeauftragten aber wenig bei anderen Gemeindemitarbeitenden
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Viele verschiedene Klimaschutzprogramme sorgen für Verwirrung -> Zusammenführung & Kooperationen
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Kooperationen zwischen Klimabündnis- Gemeinden, Schulen und Betrieben sinnvoll
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Homepage übersichtlicher gestalten, sodass passende Angebote am richtigen Ort angezeigt werden
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Mehr interaktive Angebote umsetzen, Vorträge und Ausstellungen in Rahmen setzen (z.B. ein Dorffest)
Projektabschluss
Mit den gesammelten Erkenntnissen aus Literaturrecherche und Fokusgruppe wurde ein Projektbericht verfasst, der an das MCI und das Klimabündnis übergeben wurde. Zum Abschluss des Semesters bot eine Messe die Gelegenheit das Projekt neben den Projekten der Kommiliton:innen an kleinen Messeständen zu präsentieren.
Auch für das Klimabündnis waren die präsentierten Ergebnisse aufschlussreich, weshalb es die Durchführung von vier weiteren Fokusgruppen in verschiedenen Teilen Österreich plant.